Für seine innovative Arbeit zum Verständnis menschlichen Verhaltens in wirtschaftlichen Zusammenhängen erhält Peter Andre ein Preisgeld von 200.000 Euro, das er in den kommenden drei Jahren für seine weitere Forschungsarbeit einsetzen wird. Zusätzlich steht ihm eine Programmpauschale in Höhe von 22 Prozent für indirekte Projektausgaben zur Verfügung. Der Heinz Maier-Leibnitz-Preis wird jährlich vom Deutschen Forschungsfonds (DFG) vergeben und zeichnet herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher in Deutschland aus. Die Auswahl erfolgte durch einen unabhängigen Ausschuss unter dem Vorsitz von Professor Dr. Peter H. Seeberger, Vizepräsident der DFG.
Verhaltensökonomie zum Thema Klimawandel
Peter Andre wurde insbesondere für seine Arbeiten im Bereich der Verhaltenökonomie im Zusammenhang mit dem Klimawandel ausgezeichnet. Seine Forschung zielt darauf ab, menschliches Verhalten in wirtschaftlichen Kontexten besser zu verstehen, Überzeugungen und Wahrnehmungen zu untersuchen und Fehleinschätzungen aufzudecken, die das Verhalten im Klimaschutz beeinflussen. Ein Beispiel seiner Studien ist eine weltweite Befragung, bei der 69 Prozent der Befragten angaben, 1 Prozent ihres Einkommens für den Klimaschutz aufwenden zu wollen, während sie im Durchschnitt schätzten, dass in ihrem Land 43 Prozent dafür vorgesehen seien. Solche Fehleinschätzungen können das Verhalten erheblich beeinflussen. Andre nutzt eine Vielzahl methodischer Ansätze, darunter groß angelegte länderübergreifende Befragungen, ökonomische Modelle und innovative Experimente, um tiefere Einblicke in gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge zu gewinnen.
Enger Kontakt zum Fachbereich
Peter Andre promovierte 2022 an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn. Zuvor absolvierte er Bachelor- und Master-Studiengänge in Volkswirtschaftslehre sowie das Promotionsprogramm der Bonn Graduate School of Economics. Er war Mitglied des Exzellenzclusters ECONtribute sowie des Sonderforschungsbereichs Transregio 224 EPoS. Nach seiner Promotion war er Postdoktorand am briq – Institute on Behavior & Inequality in Bonn. Seit 2023 ist er als Junior Professor an der Goethe-Universität Frankfurt sowie am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE tätig. Trotz seines Wechsels nach Frankfurt pflegt er weiterhin enge wissenschaftliche Kontakte nach Bonn, was sich in gemeinsamen Publikationen mit Forschern wie Botond Kőszegi, Teodora Boneva, und Armin Falk widerspiegelt.